Im Dezember-Sitzungsblock 2022 des Stadtrates wurde die Vorentwurfsplanung für das Bürgerhaus einschließlich dem Ausbau des Bahnhofsgebäudes mit den Außenanlagen mit breiter Mehrheit gebilligt und der Auftrag zur Weiterführung der Planungen beschlossen.
Die SPD und die Grünen konnten sich aufgrund der Kostensituation nicht dazu durchringen, der Planung zuzustimmen. Die geplanten Kosten liegen jedoch exakt im Plan. Das Gesamtprojekt und vor allem die Kosten, werden durch einen unabhängigen Projektsteuerer überwacht. Zur Erinnerung: Nach anfänglichen ca. 11 Mio. EUR für das Rathaus sind die Kosten für dieses in den ca. 11 Jahren bis 2022 über die normalen Preissteigerungen auf ca. 20 Mio. EUR gestiegen. Dazu kommt der Ausbau des Bahnhofs, die Außenanlagen und die Planungskosten sodass das Gesamtvolumen ca. 30 Mio. EUR beträgt. Die Gesamtkosten sind seit dem Architektenwettbewerb 2020 in etwa die gleichen geblieben, schon 2016 wurden die Kosten für das Rathaus alleine mit ca. 19 Mio. EUR geschätzt.
Die Stadt Olpe erhält zudem eine Förderung für das Rathaus in Höhe von 8 Mio. EUR, weil „wir so bauen wie wir bauen“ (Stichworte: ein Bürgerhaus im Gesamtkontext mit dem innerstädtischen Entwicklungskonzept (ISEK), Abriss des Altbaus und der Öffnung zur Innenstadt, Digitalisierung und New Work-Konzept, usw.). Diese Förderung war zum Zeitpunkt der Entscheidung für das neue Rathaus noch gar nicht absehbar, so dass der Haushalt der Stadt Olpe unter Anrechnung der Förderung – trotz der Kostensteigerung auf 30 Mio. EUR – real „nur“ mit ca. 22 Mio. belastet wird.
2016 wurde über einen Bürgerentscheid entschieden, das bestehende Rathaus gegen einen Neubau zu ersetzen. An diesen Bürgerentscheid halten wir uns nach wie vor. Für die UCW Olpe kommt ein Stopp der Planungen somit nicht infrage. Da ist einerseits die oben erwähnte Situation der Kosten maßgebend, andererseits stellt die städtebauliche Planung für die UCW Olpe seit jeher eines der schlagkräftigsten Argumente für den Neubau dar. Auch haben die ablehnenden Fraktionen keinerlei Ansätze oder Ideen in Bezug auf alternativen Lösungen präsentiert, die städtebaulich passend und / oder kostensparender wäre.
Bei der Gestaltung des Vorplatzes sehen wir jedoch noch Potential. Das bisher geplante Wasserspiel, das wir in der Planung belassen wollten, wurde auf Antrag der CDU aus den Planungen genommen. Ein leerer Platz ohne Aufenthaltsqualität ist nach unserer Auffassung jedoch keine Alternative, daher suchen wir für die Vorplatzgestaltung noch Lösungen. Ein lebhaftes illuminiertes Wasserspiel im Eingangsbereich von Bürgerhaus, Bibliothek und Museum an der künftigen „Promenade“ wäre sicherlich ein Hingucker und würde vor allen die kleinen Besucher erfreuen.
Jetzt geht es mit der Entwurfsplanung weiter. Der geplante Baubeginn ist für Anfang 2024 vogesehen.
Als Nachtrag hier noch eine Ergänzung zur Entwicklung der Kosten:
Da die Entwicklung etwas verwirrend ist, hat die UCW von der Verwaltung bereits mehrfach eine transparente Aufarbeitung der Historie eingefordert, welche bis heute nicht vorliegt.
Die anfänglichen Kosten von 11.8 Mio, welche über die Preissteigerungen bis heute bei 20 Mio liegen, bezogen sich immer nur auf das Gebäude ohne Planung, ohne Aussenanlagen ohne Ausstattung (Kostengruppen 300 und 400). Im Architektenwettbewerb sind dann überschläglich erstmals die Kosten für den Umbau des Bahnhofs mit 5 Mio veranschlagt worden. Dieser war vorher nie in irgendwelchen Schätzungen enthalten.
Die aktuelle Schätzung Stand Novemer 22 ist folgende: Die Zusammenrechnung aller Einzelkosten (Rathaus 19 Mio, Bahnhof 3.6 Mio, Aussenanlagen 1.5 Mio, Planung 4.3 Mio, Ausstattung 0.6 Mio), ergibt zusammen die knapp 30 Mio. Die Verwirrung entsteht dadurch, dass in den ersten Jahren nur die Bauwerkskosten genannt wurden, jetzt aber die Gesamtkosten über alle Kostengruppen.
In der letzten Sitzung sind dann noch einige Zusatzleistungen beauftragt worden (insbes. Photovoltaik). Diese sind in den genannten Zahlen noch nicht enthalten.