Wie man feststellt, wird die Flüchtlingsproblematik für die Kommunen einen Härtetest der besonderen Art darstellen. Auch wir als Stadt Olpe können trotz ZUE nicht feststellen, dass wir „aus der Sache raus“ sind, im Gegenteil: Wir müssen in diesem Jahr je nach Szenario mit 300-500 unterzubringenden Flüchtlingen rechnen; eine Herkulesaufgabe! Vor diesem Hintergrund unterstützt die UCW Olpe die Bemühungen der Verwaltung, Wohnraum für Flüchtlinge in jedweder Form zu generieren. Dass zu diesem Zweck auch der Kauf des alten Forsthauses auf der Agenda steht, ist nachvollziehbar.
Die UCW Olpe setzt sich dafür ein, dass die Immobilie „Altes Forsthaus“ dem freien Käufermarkt zugänglich bleibt.
 Forstamt-Denkmal-Olpe
Die Gründe hierfür sind vielfältig. Einerseits ist bekannt, dass es mehrere Kaufinteressenten für dieses alte denkmalgeschützte Gemäuer gibt. Andererseits haben wir große Bedenken, Flüchtlinge in diesem Gebäude unterzubringen. Es handelt sich bei dem Alten Forsthaus um ein denkmalgeschütztes Gebäude. Wenn es dafür solvente Kaufinteressenten gibt, kann mandavon ausgehen, dass sie das Haus vermutlich nicht trotz, sondern gerade wegen der Denkmalseigenschaft kaufen wollen. Damit ist für uns so gut wie sichergestellt, dass das Alte Forstamt auf Jahre und vermutlich Jahrzehnte nicht nur in einem guten Erhaltungszustand bleiben, sondern darüber hinaus vermutlich zu einem für die Stadt Olpe als Bereicherung zu bezeichnenden Schmuckstück hergerichtet werden würde. Wir wissen nicht, welcher der Interessenten in einem Bieterwettbewerb letztlich der Erfolgreiche werden würde, aber wir sind uns sicher, dass ein privater Erwerb für Haus und Grundstück die beste Alternative darstellt.
Wenn hingegen das Gebäude von der Stadt Olpe erworben und mit Flüchtlingen besetzt würde, steht aus unserer Sicht die Denkmalseigenschaft auf dem Spiel. Einerseits kann und wird die Stadt Olpe nicht die gleiche liebevolle Pflege für das Haus an den Tag legen können, wie ein privater Investor, andererseits ist bei einer Nutzung als Asylunterkunft davon auszugehen, dass das alte Gemäuer Schaden nehmen wird. Daran dürfte sich auch dann nichts Wesentliches ändern, wenn nur Flüchtlingsfamilien untergebracht werden würden.
Im Rahmen des dezentralen Unterbringungskonzeptes wäre die Nutzung als Asylunterkunft sicher denkbar. Vorrangig ist es aus Sicht der UCW allerdings, in den umliegenden Ortschaften Gebäude anzukaufen und zu nutzen. Ein richtiger Anfang ist mit dem Erwerb der Immobilie in Rhode gemacht. Weitere müssen folgen.
Sollte die Stadt sogar daran denken, auf dem weitläufigen Grundstück einen Container aufzustellen, würde das weitere Probleme nach sich ziehen. Angefangen von den Anschlusskosten für Wasser, Abwasser und Energie, über die Gefahr einer Ghettoisierung in diesem eher schwach besiedelten Areal bis hin zu den besonderen Problemen einer Massenunterkunft.
Aus Sicht der UCW Olpe sollte man gerade dieses außergewöhnliche Gebäude dem freien Markt überlassen und damit sicherstellen, dasses im Rahmen eines Bieterwettbewerbs entweder von einem solventen Investor erworben wird, der es seiner Geschichte entsprechend weiter nutzt, oder aber von Privatkäufern, die es liebevoll als „Altes Forsthaus“ und Zuhause renovieren und restaurieren.
Wir glauben nicht, dass die fraglos schwierigen Herausforderungender künftigen Unterbringung von Flüchtlingen allein an dieser einen, aber besonderen Immobilie scheitern werden. Gerade weil der Wohnungsmarkt in Olpe schon überlastet ist und Grundstücke für Neubauten nahezu nicht mehr verfügbar sind, sollten wir dieses Gebäude dem freien Markt überlassen.