Die UCW bemüht sich seit Jahren um die Bereitstellung von erschwinglichem Wohnbauland und Wohnraum. Hier sind die Verwaltung und die Mehrheit im Olper Stadtrat den Mahnungen der UCW zu einer vorsichtigen Grundstückspreispolitik bisher nicht gefolgt. Stattdessen hat die Stadtverwaltung – getragen von der CDU – stets besonderen Wert darauf gelegt, die maximalen Grundstückspreise zu erzielen, nach der Devise „Je höher der Grundstückspreis, umso mehr freut sich die Stadtkasse“. Eine „soziale Komponente“, nämlich bauwilligen Familien und Bürgern Baugrundstücke auch zu angemessenen Preisen bereit zu stellen, lässt dieses Vorgehen hingegen vermissen.

Das hat vor allen in den vergangenen 2 bis 3 Jahren besonders auf den Dörfern des Stadtgebietes zu einem schon dramatischen Anstieg der Bodenpreise geführt. Durch die ebenfalls gestiegenen Erschließungsaufwendungen haben die Preise vereinzelt schon Stadtniveau erreicht. In den Dörfern führt dies zu Unmut und wurde zuletzt in dem öffentlichen Brief der Bürgerinitiative Negertal an die Stadt Olpe scharf kritisiert.

Nur die UCW hat das Vorgehen der Verwaltung im Stadtrat in Frage gestellt, stand hier aber immer allein mit ihrer Kritik. Auf Initiative der UCW wurde deshalb bereits im Jahr 2017 eine finanzielle Unterstützung von Familien mit Kindern beim Erwerb von Baugrundstücken von der Stadt Olpe gefordert. Aus diesem Gedanken heraus hat sich nun endlich ein parteiübergreifender Konsens über eine kommunale Förderung für die Beschaffung von bezahlbarem Wohnraum gebildet. In dem kürzlich hierzu ins Leben gerufenen Arbeitskreis „Handlungskonzept Wohnen“ sollen nun Wegweiser und Merkmale für die künftige Ausrichtung der Stadt Olpe in diesem wichtigen Themenfeld gesteckt werden.

Das Ergebnis aus diesem Arbeitskreis soll in Kürze vorgestellt werden. Die Vorlage dazu mit vielen weitergehenden Informationen ist im Olper Ratsinformationssystem unter Nr. 174/2020 öffentlich verfügbar.

Die politischen Kräfte und „sozialen“ Parteien, die das Thema „Wohnen“ derzeit vollmundig im Wahlkampf besetzen, haben sich in der bisherigen parlamentarischen Arbeit jedenfalls nicht offensiv gezeigt, realistische Ideen oder Lösungsvorschläge sind nicht bekannt.

Mit plakativen Allgemeinplätzen aus der entsprechenden landes- und bundespolitischen Ebene wird hingegen in sehr vereinfachter und unseriöser Weise Wahlwerbung gemacht. Dies ist umso erstaunlicher, als Vertreter aller Fraktionen dem genannten Arbeitskreis angehören und deshalb die Vielschichtigkeit der Probleme kennen müssten. Konzepte und Anreize für altersgerechtes und behindertengerechtes Wohnen werden von den Mitbewerbern völlig außer Acht gelassen. Das zeugt nicht von Sachverstand und lässt Weitsicht vermissen.

Die Forderung nach bezahlbaren Wohnraum ist selbstverständlich. Es handelt sich um ein gesamtgesellschaftliches Problem. Der Bund, die Länder und fast alle Städte und Gemeinden sind auf der nahezu verzweifelten Suche nach Lösungen. Die entscheidende Frage ist aber doch, wie man dies erreichen möchte. Ein Patentrezept hat bisher niemand gefunden. Die UCW wird das „Handlungskonzept Wohnen“ abwarten und auf Basis der Ergebnisse sach- und zielorientierte Schlüsse für ihre Wohnungspolitik in Olpe ziehen.

Die UCW Olpe hält daher die von Mitbewerbern getätigten Aussagen zum bezahlbaren Wohnraum für nicht sachgerecht und populistisch.