Nach den Diskussionen der letzten Wochen hat sich die UCW Olpe e.V. zu einem Ja für eine (wie auch immer geartete) Neubaulösung durchgerungen.

Wichtiger als das Ja zur dieser grundsätzlichen Entscheidung ist jedoch das ABER: Hier spielen sehr viele Ideen, Fakten und letztlich eine Zukunftsvision eine Rolle, welche bei der Entscheidung PRO – Neubau Berücksichtigung finden müssen. Da sind einerseits der demografische Wandel und eine damit mögliche kommunale Neugliederung ein sehr wichtiges Thema. Auch die Veränderungen in der Gestaltung von Arbeitsplätzen (Home-Office) oder die zunehmende Abwicklung von Verwaltungsaufgaben auf elektronischem Weg müssen bei der weiteren Planung Berücksichtigung finden.

Man mag der UCW vielleicht vorwerfen, hiermit einer eindeutigen Entscheidung aus dem Wege zu gehen: Wir von der UCW Olpe e.V. sind uns aber sicher, auf dieser Basis die optimalste und wirtschaftlichste – also nachhaltigste Lösung für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Olpe zu finden! Wir sagen JA, weil die UCW Olpe e.V. den städtebaulichen Vorteil und die planerischen Möglichkeiten sieht, welche mit einem Abriss des Rathauses und in der Folge des Parkhauses und später der Realschule, einhergehen.
Eine sinnvolle städtebauliche Anbindung des Bahnhofsgeländes ist für die positive Entwicklung des Gebiets unabdingbar. Jeder hat die negative Entwicklung der Siegener Oberstadt vor Augen. Nur jetzt haben wir die Chance, eine solche Entwicklung zu verhindern.
Mit dem jetzigen Rathaus steht ein allseits ungeliebter Fremdkörper in unserer Stadt: Zu hoch, zu hässlich, mit viel zu viel Fläche, falschen Höhen und Maßen, und energetisch miserabel. Es kann nicht sein, dass wir viele Millionen Euro ausgeben, um dieses Beispiel der Großmannssucht der 70er Jahre an dieser Stelle zu manifestieren um dann doch nur ein aufgehübschtes Altgebäude zu erhalten. In dem jetzigen Rathaus wären zudem einige Maßnahmen, welche zu einem modernen Verwaltungsgebäude dazugehören, nicht möglich.

Eine städtebauliche Neuorientierung im gesamten Bereich vom Rathaus bis zur Realschule würde durch die Sanierung des Rathauses unmöglich. Wir werden darauf hinwirken, dass das neue Rathaus ein Zweckbau wird, welcher sich an den absoluten Notwendigkeiten orientiert. Ein Prestigeobjekt kann und muss sich die Stadt Olpe nicht leisten. Für eine möglichst modulare und in der Zukunft anpassbare Bauweise, über dezentrale Lösungen, die Mitnutzung von Bestandsgebäuden und anderes darf es kein Denkverbot geben. Wir werden eine maßlose Ausgabenmentalität, wie es sie bei anderen städtischen Neubauten gab, nicht mittragen.
Die UCW wird eine Kostenanalyse einfordern, welche alle Notwendigkeiten, aber auch Ausstattungswünsche der Verwaltung mit den Auswirkungen auf der Kostenseite darstellt. Diese soll dann auch zugleich das verbindliche Budget darstellen. Bis zu diesem Zeitpunkt ist es dann noch möglich das Projekt zu stoppen, zumindest aber steuernd einzugreifen.

Die UCW Olpe e.V. ist sehr optimistisch, mit den vorgenannten Ideen eine politische Mehrheit zu gewinnen und auch die Bürgerinnen und Bürger auf diesem Weg mitzunehmen.